Wie sehen Rotkehlchen aus? Was fressen sie und wann wird gebrütet? Wie erkennt man ihre Eier und Jungvögel? In diesem Rotkehlchen-Steckbrief beantworten wir alle Fragen rund um diesen neugierigen und beliebten Gartenbesucher.
Diese Tabelle fasst die wichtigsten Fakten über das Rotkehlchen auf einen Blick zusammen:
Das Rotkehlchen ist ein Vogel mit roter Brust. Ob eher rötlich oder orange – die genaue Färbung ist individuell leicht verschieden und zieht sich über den Schnabel bis hin zu den Augen.
Das unauffällige Rücken- und Flügelgefieder sorgt mit seiner oliv- bis dunkelbraunen Färbung für eine gute Tarnung im Unterholz. Die Unterseite ist weißlich mit grauen Sprenkeln, die Steuerfedern sind dunkelbraun mit rotbraunen Spitzen. Etwa jedes zweite adulte Rotkehlchen hat zusätzlich einen gelben Fleck auf den Armdecken.
Die großen, schwarzen Augen des rundlichen Singvogels sorgen für gute Sicht bei Dämmerung. Mit seinen verhältnismäßig langen Beinchen bewegt er sich auf Nahrungssuche geschickt am Boden.
Männliche und weibliche Rotkehlchen sehen nahezu identisch aus und lassen sich optisch kaum unterscheiden. Ein mögliches Merkmal ist der graue Rand um die rote Brust, der bei Männchen oft etwas breiter ist – allerdings verändert sich dies mit dem Alter und ist schwer zu erkennen.
Während der Brutzeit lässt sich das Geschlecht leichter bestimmen: Männchen sind gesangsfreudiger, während Weibchen seltener singen.
Jungvögel lassen sich leichter erkennen: Ihnen fehlt die typische orangerote Brust – stattdessen ist ihr Gefieder braun mit goldgelben Sprenkeln. Nur das helle Bäuchlein erinnert bereits an die erwachsenen Vögel.
Rotkehlchen legen vier bis sieben Eier pro Gelege, die etwa zwei Zentimeter groß sind. Sie haben eine weißlich-gelbe Grundfarbe mit rötlichem Unterton und sind mit rotbraunen bis rostroten Sprenkeln bedeckt.
Diese Flecken konzentrieren sich zum stumpfen Pol hin und bilden manchmal einen Kreis um das Ei. Die Färbung wird oft von Mutter zu Tochter vererbt.
Unsere Erdenfreund® Rotkehlchen Nistkästen bieten den heimischen Gartenvögeln einen sicheren, trockenen Platz für die Aufzucht von Eiern und Küken, geschützt vor Witterungseinflüssen und Störenfrieden.
Der Gesang des Rotkehlchens beginnt mit hohen, klaren Tönen und endet in einer schnellen, melancholischen Zwischenstrophe. Besonders charakteristisch sind die perlenden, tröpfelnden Elemente.
Männchen singen vor allem zwischen März und Mai und variieren ihre Motive, wobei über 275 verschiedene nachgewiesen wurden. Weibchen singen ebenfalls, jedoch leiser und seltener. Als Erdsänger singen Rotkehlchen schon etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang und sind bis nach Sonnenuntergang aktiv.
Bei Gefahr gibt das Rotkehlchen schnelle Rufe wie “Tick-tick-tick” von sich. In Revierkämpfen unterbricht es fremde Gesänge mit hektischem Schnabelklappen. Schon als Jungvögel imitieren sie andere Vögel wie Meisen, Buchfinken und Goldammern.
Das Rotkehlchen fühlt sich besonders in unterholzreichen Wäldern wohl, vor allem in der Nähe von Gewässern oder an anderen feuchten Standorten. Neben Laubwäldern sind auch Misch- und Auwälder ideale Lebensräume für das Rotkehlchen.
Wichtig ist, dass die Krautschicht nicht zu dicht ist, da das Rotkehlchen gerne am Boden nach Nahrung sucht. Gebüsche und Hecken bieten zudem Unterschlupf. Wichtig: In der Brutzeit sollte auf Gartenarbeiten in diesen Bereichen verzichtet werden.
Rotkehlchen kann man mit einem naturnahen Garten unterstützen. Wenn heimische Bäume, Sträucher und Stauden gepflanzt werden, finden die Vögel ausreichend Nahrung und Schutz.
Besonders hilfreich sind naturbelassene Ecken im Garten, etwa locker aufgeschichtete Reisighaufen, die von Wildkräutern und Stauden umgeben sind. Diese bieten den Vögeln nicht nur Schutz, sondern ziehen auch Insekten an, die ihnen als Nahrung dienen.
Tipp: Auch eine Insektenweide aus über 65 verschiedenen Kultur- und Kräuterarten oder ein Insektenhotel helfen, dem Insektensterben entgegenzuwirken und bieten eine stabile Nahrungsquelle für Gartenvögel.
Das Rotkehlchen brütet von April bis Juli und zieht meist zwei Bruten pro Jahr auf, da das durchschnittliche Rotkehlchen-Alter in der freien Wildbahn mit 1,25 Jahren eher niedrig ist.
Hauptgrund dafür ist die hohe Sterblichkeit der Nestlinge: Nur etwa ein Viertel der Jungvögel überlebt bis zum ausgewachsenen Tier aufgrund von Nesträubern, Brutparasiten und Krankheiten.
Deshalb beginnen die Eltern oft bereits mit dem Bau des nächsten Nests, bevor die ersten Jungen selbstständig sind. Vögel, die diese kritische Phase überstehen, können jedoch auch drei bis vier Jahre alt werden.
Die Brutzeit unserer heimischen Gartenvögel variiert je nach Vogelart – unsere Brutzeit-Tabelle bietet einen Überblick über die Brutzeiten von Amseln, Meisen, Spatzen und mehr.
Das Weibchen bebrütet die Eier etwa 14 Tage, während das Männchen es mit Nahrung versorgt. Sie sind zähe Brüter und können bis zu fünf Wochen auf Eiern sitzen, wenn die Küken nicht schlüpfen.
Tipp: Unser katzensicherer Rotkehlchen Nistkasten verhindert, dass die Raubtiere mit den Pfoten in das Einflugloch greifen können, um die Jungtiere herauszuholen.
Die kleinen Vögel bauen ihre Nester in Bodennähe. Im Wald nutzen sie das Unterholz und natürliche Hohlräume, in Kulturlandschaften Hecken, Reisighaufen oder auch Holzstapel. Im Garten nehmen sie gerne niedrig hängende Halbhöhlen-Nistkästen an. Ihr napfförmiges Nest besteht aus Moos und Gräsern und wird mit Tierhaaren oder Federn ausgepolstert.
Aufgrund der Bodennähe ist Tarnung wichtiger als Wärmeisolierung. Schon beim Nestbau achtet das Weibchen darauf, unauffällig zu bleiben. Fühlt es sich beobachtet, trägt es das Nistmaterial zunächst an einen anderen Ort und kehrt später unauffällig zum eigentlichen Nistplatz zurück.
Tipp: Mit wasserabweisender Kapokwolle und wärmeisolierender Holzwolle wird den Vögeln auch in den kalten Wintermonaten oder in der Brutsaison ein sicherer Brutplatz geboten.
Rotkehlchen sind Weichfresser und ernähren sich überwiegend von tierischer Kost, die es im Unterholz am Waldboden jagt. Auf dem Speiseplan stehen besonders in der Brutzeit proteinreiche Soldatenfliegenlarven, Mehlwürmer, Käfer und Raupen. Diese sind eine wichtige Energiequelle für die Jungvögel. Im Spätsommer und Herbst ergänzen die Vögel ihre Nahrung mit Beeren und anderen weichen Früchten.
Tipp: Wer Rotkehlchen im Garten unterstützen möchte, kann eine geeignete Vogelfutterstation einrichten. Da die Vögel Weichfresser sind und damit keine harten Körner fressen, sollte das Futter möglichst weich sein. Dabei bieten sich beispielsweise unser schalenfreies Fettfutter oder Meisenknödel an.
Das Rotkehlchen ist ein neugieriger und unerschrockener kleiner Vogel, der sich oft erstaunlich nah an Menschen heranwagt. Auch in der Natur folgt es großen Tieren wie Wildschweinen, da diese Insekten aufscheuchen, die es leicht erbeuten kann.
Zudem baden Rotkehlchen jeden Tag, meist am Abend, aber oft auch zusätzlich morgens im Tau. Selbst im Winter verzichten sie nicht darauf und nehmen zur Not ein Bad auf Eis.
Tipp: Wer den Vögeln helfen möchte, kann eine flache Badestelle einrichten, die ihnen sowohl als Bade- als auch als Trinkmöglichkeit dient. Ein flacher Wassernapf verhindert, dass die Vögel ertrinken.
Rotkehlchen sind in Deutschland Teilzieher. Während einige das ganze Jahr über in Deutschland bleiben, ziehen vor allem die Weibchen in wärmere Regionen wie das westliche Mittelmeergebiet.
Auch die Lage ist ausschlaggebend: Nördliche Populationen wandern häufiger, während südliche meist Standvögel sind und nicht umherziehen.
Derzeit gilt der Rotkehlchenbestand als weitgehend stabil. Jedoch gibt es verschiedene Gefahren für die Vögel. Besonders harte Winter und langanhaltende Kälteperioden führen zu Nahrungsknappheit.
Zudem stellen die rund 15,7 Millionen Katzen in deutschen Haushalten eine erhebliche Gefahr dar, da sie häufig Nester plündern und Jungvögel erbeuten. Der Verlust von Lebensräumen, der Einsatz von Pestiziden und der Rückgang der Insektenzahlen stellen ebenfalls ernste Bedrohungen dar. In Südeuropa ist die Jagd eine weitere Gefahr für die Rotkehlchenpopulation.
Auch Umweltverschmutzung spielt eine Rolle: Saurer Regen kann den Waldboden schädigen und damit das Nahrungsangebot für die Gartenvögel verringern. Da es stark von der Beschaffenheit des Waldbodens abhängig ist, wird sein Bestand oft als Indikator für Umweltveränderungen herangezogen.
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