Der Igel ist ein Wildtier, doch immer häufiger wird er auch als Haustier gehalten. Das ist aus Tierschutzgründen aber abzulehnen und ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Statt die Tiere zu domestizieren, sollte ein igelfreundlicher Garten geschaffen werden, in dem Igel ihre natürlichen Instinkte ausleben können.
Igel sind laut Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) als “besonders geschützte Tiere” gelistet, weshalb die Haltung europäischer Igel in Privathaushalten verboten ist. Zusätzlich gilt ein Zugriffsverbot, das es untersagt, Igel zu fangen, zu verletzen oder zu töten.
Wichtig: Verstöße gegen diese Regelungen bezüglich des Tierschutzes für Igel können zu empfindlichen Geldstrafen in vierstelliger Höhe führen.
Eine Ausnahme bildet der afrikanische Weißbauchigel, der als Haustier gezüchtet wird. Allerdings handelt es sich auch hierbei um ein Wildtier, das in Käfigen oder Gehegen oft nicht artgerecht gehalten werden kann. Solche Bedingungen können Stress und Krankheiten verursachen. Es ist definitiv verantwortungsvoller, den Igel in seiner natürlichen Umgebung zu belassen.
Dort unterstützt er als natürlicher Schädlingsbekämpfer das Ökosystem und kann ein artgerechtes Leben führen. Angesichts des Rückgangs der Igelpopulation durch den Verlust von Lebensräumen und sinkende Insektenzahlen sollten igelfreundliche Gärten gefördert werden, anstatt die Tiere als Haustiere zu halten.
Tipp: Die Insektenpopulation wird durch unsere mehrjährige Insektenweide aus über 65 verschiedenen Kultur- und Kräuterarten und unser Insektenhotel gefördert. So können auch die Igel unterstützt werden.
Igel sind keine geeigneten Haustiere, weil sie auf ihre Freiheit und ihre natürliche Umgebung angewiesen sind, um gesund zu bleiben. Diese nachtaktiven Tiere legen in der Natur oft pro Nacht mehrere Kilometer zurück, um nach Nahrung zu suchen.
Diese natürlichen Verhaltensweisen können ihnen in Gefangenschaft, selbst mit guter Absicht, nicht ausreichend ermöglicht werden. In Käfigen oder Gehegen leiden sie unter Bewegungsmangel und fehlenden Umweltreizen, was zu unnatürlichem Verhalten, Krankheiten und psychischem Leiden führt.
Die Haltung von Igeln in menschlicher Obhut verursacht oft erheblichen Stress, da sie sich nicht an das Leben in Gefangenschaft anpassen können. Häufige Stresssymptome wie Appetitlosigkeit, Übergewicht oder Aggressivität zeigen, dass Igel in freier Wildbahn deutlich besser aufgehoben sind.
Igel als Haustiere erfahren häufig Stress durch die ständige menschliche Interaktion und die unnatürliche Umgebung, die ihre natürlichen Instinkte und Verhaltensweisen einschränkt. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv, wodurch sie tagsüber Ruhe benötigen, was in einem typischen Haushaltsumfeld nur schwer möglich ist.
Igel sind als Haustier gänzlich ungeeignet, aber man kann ihnen im Garten ein artgerechtes, freiwilliges Zuhause bieten. Futterhäuser im Garten bieten ihnen einen geschützten Raum, in dem sie in Ruhe fressen und sich zurückziehen können.
Gleichzeitig bewahren sie ihre natürliche Lebensweise. Wichtig ist, dass der Futterplatz sicher und auf die Bedürfnisse der Igel abgestimmt ist, denn nur dann wird er von den Tieren angenommen.
Wichtig: Das Futter sollte am besten in einem artgerechten Igelfutterhaus mit Labyrinth-Eingang oder einem Igelfutterhaus mit Rattenklappe angeboten werden. Während Igel problemlos durch die Schwingtür schlüpfen, meiden Ratten diese Konstruktion. Die Nagetiere mögen es nicht, wenn etwas über ihren Rücken streift. Diese einfache, aber effektive Lösung schützt somit das Futter vor ungebetenen Gästen.
Igel werden im Haus häufig in Käfigen oder Gehegen mit Boden gehalten, obwohl sie es bevorzugen, Mulden zu graben, um sich vor Kälte zu schützen. Aus diesem Grund sollten Igelnistkästen über keinen Boden verfügen, um den natürlichen Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden.
Als Haustiere gehalten, sind Igel in einem Haus oft nicht sicher, da sie sich leicht verletzen können. Sie sind neugierige Tiere, die dazu neigen, in enge Räume zu kriechen oder mit Gegenständen zu interagieren, was zu Verletzungen durch scharfe Kanten oder gefährliche Gegenstände führen kann.
Zudem können sie durch Stürze von Möbeln oder anderen Höhen ernsthafte Verletzungen erleiden. Ein ungesichertes Zuhause bietet keine geeignete Umgebung, um den Bedürfnissen eines Igels gerecht zu werden.
Unsere Outdoor-Futterhäuser hingegen sind aus hochwertigen, igelfreundlichen Materialien gefertigt, die nicht nur eine sichere Futteraufnahme ermöglichen. Sie sind auch darauf ausgelegt, den Tieren einen geschützten Rückzugsort zu bieten. Zusätzlich bietet unser Igelfutterhaus mit zwei Eingängen den Tieren Fluchtmöglichkeiten, da Igel untereinander Rivalitäten hegen.
Igel finden im häuslichen Umfeld oft keinen ruhigen Rückzugsort, sie brauchen jedoch einen geschützten, stillen Platz zum Schlafen und Entspannen. Ein igelfreundlicher Garten bietet ihnen genau diesen sicheren Rückzugsort.
Dort sind sie vor Fressfeinden geschützt und können ihre natürlichen Verhaltensweisen ungestört ausleben. Im Gegensatz zu einer stressigen Haltung im Haus unterstützt ein Garten mit Futterhaus das Wohlbefinden der Igel in ihrer vertrauten Umgebung.
Igel profitieren von Futter- und Wasserstellen, solange sie diese freiwillig annehmen. Dabei ist es wichtig, die Tiere (v.a. junge Igel) nicht zu domestizieren oder zu stark an menschliche Hilfe zu gewöhnen, da sie Wildtiere bleiben sollen. Fehler in der Igelhaltung können gravierende gesundheitliche Folgen haben, wie Mangelernährung durch falsches Futter.
Falsche Ernährung oder Haltungsbedingungen können das “Wobbly Hedgehog Syndrome” (WHS) begünstigen, eine degenerative neurologische Erkrankung, die zu Koordinationsproblemen und Bewegungsstörungen führt.
Die häufigsten Fehler in der privaten Haltung sind das Füttern von ungeeignetem Futter wie Obst, Gemüse oder stark getreidehaltigen Produkten, die nicht auf die Bedürfnisse der stacheligen Wildtiere abgestimmt sind.
Diese Ernährung kann zu Verdauungsproblemen und einem geschwächten Immunsystem führen. Um Igel gesund zu halten, ist es wichtig, sie mit artgerechtem Igelfutter zu versorgen, das auf ihre spezifischen Nahrungsbedürfnisse abgestimmt ist.
Wichtig: Igel benötigen eine proteinreiche Nahrung, da sie überwiegend Insektenfresser sind. Mehlwürmer und Soldatenfliegenlarven bieten artgerechte Nährstoffe, um die Tiere gesund zu halten.
Igel im Winter zu helfen, ist wichtig! Jedoch sollten ihnen artgerechte Überwinterungshilfen im Garten bereitgestellt werden, anstatt sie ins Haus zu holen. Dafür eignet sich beispielsweise ein Igelhaus mit Schlafkammer.
Als Haustiere haben Igel hingegen häufig mit falscher Ernährung zu tun. Im Winter kann es beispielsweise vorkommen, dass sie überfüttert werden, während sie versuchen, ihre Fettreserven für den Winterschlaf aufzubauen. Dies geschieht häufig, weil sie keinen ruhigen Rückzugsort im Haus finden und sich gestresst fühlen.
Vor und nach dem Winterschlaf sollten Igel draußen regelmäßig gefüttert werden. Zu Beginn empfiehlt es sich, je nach Größe des Tieres, etwa 2 bis 3 Esslöffel Futter anzubieten. Diese Menge kann bei Bedarf erhöht werden, jedoch sollte stets nur so viel bereitgestellt werden, wie der Igel innerhalb von 24 Stunden fressen kann.
Auch ungeeignete Nistmaterialien beeinträchtigen das Wohl der Igel, wenn sie als Haustier gehalten werden. Nicht atmungsaktive Materialien (z. B. synthetische Stoffe oder Plastik) halten Feuchtigkeit, was zu einem ungesunden Lebensumfeld führen kann.
Stattdessen sollten splitterfreie Holzchips als Untergrundstreu verwendet werden, da sie Feuchtigkeit absorbieren und nach unten abgeben, um den Schlafplatz trocken zu halten. Wärmeisolierende Nistwolle bietet zusätzlichen Komfort und schützt vor Schimmelbildung.
Wenn Igel gefunden wird, der krank oder verletzt ist, ist es wichtig, schnell zu handeln. In solchen Fällen sollte ein Tierarzt oder eine örtliche Tierschutzorganisation kontaktiert werden, die Erfahrung mit Wildtieren hat. Diese Fachleute können die Verletzungen beurteilen und die geeignete Behandlung einleiten.
Während auf professionelle Hilfe gewartet wird, sollte der Igel an einem ruhigen, sicheren Ort untergebracht werden, fern von Störungen und Gefahren. Und es sollte Zugang zu frischem Wasser und einem schattigen Rückzugsort bereitgestellt werden, um den Stress zu minimieren.
Die Tiere müssen unverzüglich freigelassen werden, sobald sie in der Lage sind, selbstständig zu leben.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) gibt es hierfür Ausnahmen, die es erlauben, verletzte oder hilflose Igel aufzunehmen. Auch wenn Igel unter Artenschutz stehen, ist es gestattet, sich um sie zu kümmern, solange sie nach der Genesung wieder in die Freiheit entlassen werden.
Igel erfreuen sich online zunehmend großer Beliebtheit und werden häufig unter Hashtags wie #myhedgehog präsentiert. Viele Nutzer zeigen ihre Igel in witzigen Verkleidungen oder beim Spielen mit Spielzeug, was oft für Likes und Aufmerksamkeit sorgt. Diese Darstellungen vermitteln jedoch ein verzerrtes Bild von den natürlichen Bedürfnissen der Tiere.
Igel benötigen tagsüber Ruhe, doch viele Online-Beispiele zeigen sie in unpassenden Situationen: Sie werden in Kostüme gesteckt, gebadet oder in Miniatur-Spielzeugwelten inszeniert. Solche Darstellungen widersprechen dem natürlichen Biorhythmus dieser nachtaktiven Tiere und verursachen Stress.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Igel Wildtiere sind, die in ihrem natürlichen Lebensraum am besten aufgehoben sind und dass ihre artgerechte Haltung in einem menschlichen Zuhause nicht möglich ist.
Die Haltung von Igeln als Haustiere ist aus tierschutzrechtlichen Gründen nicht empfehlenswert. Diese Wildtiere benötigen ihren natürlichen Lebensraum, um ihre Instinkte auszuleben und sich artgerecht zu verhalten.
Stress, unzureichende Ernährung und falsche Haltungsbedingungen führen oft zu gesundheitlichen Problemen. Stattdessen ist es sinnvoller, igelfreundliche Gärten zu schaffen und für Igeln ein Igelhaus aufzustellen.
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