Ein Fledermauskasten bietet den Tieren einen sicheren Rückzugsort. Damit der Unterschlupf erfolgreich genutzt wird, spielt der Standort eine entscheidende Rolle. Diese Tipps helfen, den Fledermauskasten richtig aufzuhängen und den Tieren ein artgerechtes Zuhause zu bieten.
Fledermäuse sind wertvolle Insektenjäger und tragen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei, indem sie nachts Mücken und andere Schädlinge fressen. Durch den Verlust natürlicher Lebensräume und das drastische Insektensterben sind viele Fledermausarten vom Aussterben bedroht.
Ein Fledermauskasten bietet ihnen einen sicheren Unterschlupf und Brutplatz. Da Baumhöhlen durch Fällarbeiten immer seltener werden, bieten Fledermauskästen eine wertvolle Alternative und ersetzen diese natürlichen Nistplätze. So wird aktiv der Erhalt ihrer Art unterstützt.
Fledermäuse sind soziale Tiere und leben gerne in Gruppen zusammen. Eine große Fledermausvilla bietet mehr Platz für eine größere Anzahl von Fledermäusen.
Das Aufhängen eines Fledermauskastens spielt eine entscheidende Rolle für den Schutz dieser wichtigen Tiere. Der richtige Standort ist entscheidend, um den Fledermäusen einen sicheren und geeigneten Lebensraum zu bieten.
Fledermäuse bevorzugen geschützte, ungestörte Bereiche. Ideal sind Orte abseits von häufig frequentierten Plätzen, beispielsweise in der Nähe von Wäldern, Gärten oder am Rand von Häusern. Der perfekte Standort für Fledermauskästen ist an einer windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Stelle.
Wichtig: Fledermäuse benötigen einen sicheren Rückzugsort, da sie empfindlich auf Zugluft reagieren. Zugluft kann ihre Körpertemperatur destabilisieren und sie unnötigem Stress aussetzen.
Der Fledermauskasten sollte mindestens 3–5 Meter über dem Boden angebracht werden. Diese Höhe schützt die Fledermäuse vor Raubtieren und Störenfrieden wie Katzen oder Mardern.
Ein freier Flugbereich vor dem Kasten ist wichtig, damit die Fledermäuse problemlos ein- und ausfliegen können. Die Tiere lassen sich für den Anflug kopfüber aus dem Kasten herausfallen. Daher sollten Hindernisse wie Äste oder nahe Gebäude, die ihren Flugweg blockieren, vermieden werden.
Der Fledermauskasten sollte idealerweise nach Südosten oder Süden ausgerichtet sein. So profitieren die Fledermäuse von der Morgensonne, bleiben aber gleichzeitig vor der intensiven Mittagshitze geschützt.
Fledermäuse mögen Wärme, brauchen jedoch Schutz vor Überhitzung. Daher sollten am besten mehrere Kästen in verschiedenen Himmelsrichtungen angebracht werden, um den Tieren besonders bei starker Hitze im Sommer Ausweichmöglichkeiten zu bieten.
Wichtig: Fledermauskästen aus Holz bieten den besten Schutz vor extremen Temperaturen. Besonders naturbelassenes Massivholz mit heller Farbe schützt vor Überhitzung und sorgt für eine stabile, angenehme Temperatur.
Fledermauskästen sollten stabil und witterungsbeständig an Hauswänden, Bäumen oder Pfosten befestigt werden, beispielsweise mit einem baumfreundlichen Aluminiumnagel.
Eine feste, wackelfreie Montage ist unerlässlich, denn Fledermäuse meiden instabile Unterschlüpfe. Eine Doppelbefestigung mit Metalllasche und Verbohrung sorgt für eine stabile und sichere Anbringung.
Ein Fledermauskasten an der Hauswand sollte gedübelt und verschraubt werden, damit er sicher fixiert ist. So wird gewährleistet, dass der Fledermauskasten von den Tieren auch angenommen wird.
Tipp: Wird der Fledermauskasten an einem Baum befestigt, sollte er am Stamm angebracht werden, nicht an den Ästen. Ideal ist ein Standort in der Nähe mehrerer Bäume, da diese den Fledermäusen zusätzlichen Schutz und einen naturnahen Lebensraum bieten.
Schmale Fledermauskästen mit einer Öffnung an der Unterseite müssen in der Regel nicht gründlich gereinigt werden. Ist dennoch eine Kontrolle erforderlich, sollte diese frühestens ab September stattfinden. Die Fledermäuse selbst dürfen dabei nicht gestört werden.
Das Zeitfenster ist klein, denn bereits im Oktober beginnen die Fledermäuse mit der Suche nach einem Winterquartier. Während der Brut- und Winterschlafzeiten sollte auf jegliche Inspektionen oder Reinigungen verzichtet werden.
Fledermäuse fühlen sich in der Nähe von Wäldern, Bäumen oder Gewässern am wohlsten, da diese Orte reich an Nahrung sind. Heimische Fledermausarten ernähren sich beinahe ausschließlich von Insekten, weshalb das Insektensterben ein großes Problem für sie ist.
In Gärten oder auf Grundstücken kann eine Insektenweide oder ein Insektenhotel die Insektenpopulation fördern und eine stabile Nahrungsquelle bereitstellen. Generell hilft ein insektenfreundlicher Garten dabei, viele heimische Tierarten zu unterstützen.
Fledermäuse sind empfindlich gegenüber Licht und Lärm. Daher sollten sich keine Leuchten, stark reflektierende Fenster und laute Geräusche in der Nähe des Fledermauskastens befinden.
Eine ruhige, dunkle Umgebung fördert nicht nur das Wohlbefinden der Tiere, sondern sorgt auch dafür, dass sie ihren Kasten als sicheren Rückzugsort nutzen.
Wichtig: Fledermäuse nutzen ihre Echoortung zur Navigation und Jagd und sind daher empfindlich gegenüber lauten Geräuschen, die ihre Orientierung stören können. Plötzliche, laute Geräusche beeinträchtigen ihre Echoortung und verursachen Stress.
Idealerweise sollte ein Fledermauskasten im Frühjahr aufgehängt werden, bevor die Fledermäuse aus dem Winterschlaf erwachen. Zu dieser Zeit sind viele Fledermausarten auf der Suche nach neuen Quartieren.
Dies gibt den Tieren ausreichend Zeit, sich mit dem neuen Unterschlupf vertraut zu machen, bevor die Brutzeit beginnt. Alternativ kann der Kasten auch im Herbst installiert werden, um den Fledermäusen ein Winterquartier zu bieten.
Auch vor dem Winterbeginn fliegen die Tiere oft bis zur Erschöpfung, um einen lebensrettenden Winterunterschlupf zu finden. Dabei kommt es häufig vor, dass einige Tiere vor Erschöpfung am Boden liegen bleiben und erfrieren. Der Mangel an Unterschlüpfen ist für die ohnehin vom Aussterben bedrohten Tiere also ein großes Problem.
Fledermäuse tragen zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei, indem sie Mücken, Fliegen und andere Insekten in Schach halten. Da es sich um wild lebende Tiere handelt, ist es wichtig, ihren Lebensraum zu fördern und sie nicht als Haustiere zu halten.
Ein fledermausfreundlicher Garten bietet den Tieren Schutz und fördert ihre natürlichen Lebensräume. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Garten attraktiv für Fledermäuse zu gestalten:
Um Fledermäuse anzulocken, sollten im Garten nachtblühende und nektarreiche Pflanzen wie Leimkraut, Seifenkraut und Wegwarte gepflanzt werden. Diese Pflanzen ziehen Nachtfalter an, ein bevorzugtes Nahrungsmittel vieler Fledermausarten.
Zudem schaffen Totholzhecken, Kompost- und Laubhaufen ideale Lebensräume für Insekten, die den Fledermäusen als Nahrung dienen.
Auch bienen- und insektenfreundliche Pflanzen wie Wildblumen und Sträucher bieten eine reichhaltige Nahrungsquelle für viele Insektenarten. Diese Pflanzen unterstützen die Artenvielfalt im Garten und tragen dazu bei, die Nahrungskette für Fledermäuse zu sichern.
Ein Gartenteich ist eine wertvolle Ergänzung für den fledermausfreundlichen Garten. Er zieht viele Insekten wie Mücken und Libellen an, die für Fledermäuse eine wichtige Nahrungsquelle darstellen.
Ein Teich in der Nähe des Fledermauskastens sorgt daher für eine besonders attraktive Jagdzone, in der die Fledermäuse leicht an Nahrung gelangen.
Fledermäuse bevorzugen ruhige Ecken im Garten mit wenig menschlicher Aktivität. Wilde Ecken, in denen Laub oder Unkraut angesammelt werden, bieten den Tieren eine gute Deckung und einen sicheren Rückzugsort.
Wichtig: Wer ein Fledermaus-Nest am Haus findet, sollte die Tiere in Ruhe lassen. Störungen können dazu führen, dass Fledermausmütter ihr Quartier verlassen und ihre noch flugunfähigen Jungtiere zurücklassen. Diese sind auf die Fürsorge der Mutter angewiesen und können ohne sie verhungern oder verdursten.
Fledermäuse stehen unter Naturschutz! Den Tieren zu schaden stellt eine Straftat dar, die mit hohen Bußgeldern geahndet werden kann. Auch daher sollten die Tiere einfach in Frieden gelassen werden.
Pestizide können Fledermäuse indirekt gefährden, da diese Chemikalien über ihre Insektennahrung in den Körper gelangen.
Diese Belastung kann sich negativ auf ihre Gesundheit auswirken und ihren Stoffwechsel, Fortpflanzung und Überlebensfähigkeit beeinträchtigen.
Der Einsatz von Pestiziden zerstört außerdem wertvolle Lebensräume der Insekten, die Fledermäuse für ihre Nahrung benötigen.
Die Beobachtung von Fledermäusen sollte stets mit Rücksicht auf die Tiere erfolgen. Die Tiere sind besonders in Ruhephasen, wie im Winter oder während der Brutzeit, sehr empfindlich. Das Öffnen von Fledermauskästen oder Fotografieren, insbesondere mit Blitzlicht, kann Stress verursachen und ihr Verhalten stören.
Um die Tiere ungestört zu beobachten, sollte man sich in einem dunklen Bereich aufhalten und unnötige Lichtquellen vermeiden. Ist Licht erforderlich, sollte es gedimmt und von den Fledermäusen ferngehalten werden.
Fledermäuse reagieren empfindlich auf hektische Bewegungen, die sie erschrecken und ihren Kurs ändern lassen. Ruhige, langsame Bewegungen tragen dazu bei, dass sie ihre natürlichen Verhaltensweisen fortsetzen, ohne sich bedroht zu fühlen. So bleibt die Beobachtung ein faszinierendes Erlebnis, das den Tieren keinen Stress bereitet.
Fotocredits:
Titelbild ©creativenature.nl – stock.adobe.com (Datei-Nr.: 197282454)
©Bernd Wolter – stock.adobe.com (Datei-Nr.: 157584954)
©pedrope11 – stock.adobe.com (Datei-Nr.: 200734152)
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